Im Schatten des Krieges

''War is in truth a disease in which the juices that serve health and maintenance are used for the sole purpose of nourishing something foreign, something at odds with nature.

Johann Wolfgang von Goethe

If you’re male, 95 and German then the chances are that you fought in WWII. Even if you’re just over 75 then there’s the likelihood that you will remember something about the war, or at least have experienced some of its after effects even though you were just a child, Growing up German, even today, there’s no escaping the memory of that terrible period in history when over 70 million people were killed.

We’re all familiar with the stories of extraordinary suffering at the hands of the Germans during the war. New York-based photographer, Carsten Fleck was struck at how German memories of the war and the suffering that Germans experienced were still stories that hadn’t been told, and there was just enough time to tell them. At the end of 2009 he made a special trip back to Germany to photograph and interview men and women (75-95) who had been soldiers, prisoners, refugees, victims, or just ordinary people caught up in the war who now looked back and told him their stories.

Almost all the people I interviewed and shot lived in Berlin, and two lived in Nuremberg. I found them mostly through a not-for-profit agency called Zeitzeugenboerse that had a list of people who had lived though the war. The interviews and photographs were made from December 2009 through to the end of January 2010.

Fleck was born in 1970 in the German city of Nuremberg, a place that had particular significant to the Nazi regime. Nuremberg was where Hitler held his ghastly rallies, the city had suffered terrible Allied bombings, and, at the end of the war, it was the site of the famous trials. Raised by grandparents who had lived through both World Wars, with a grandfather who had been a member of the Waffen-SS, Fleck felt in the shadow of war even twenty five years after war had ended. “He was a wonderful grandfather, but I could see that it was also very hard for him to accept that he had fought for the wrong cause having spent the best years of his life at war and later as a prisoner of war.”

If I felt the shadow of war it was even more vivid to my parents — my father especially — he often talked about the bombing raids and the scarcity of food. He was deeply affected by it all. War does not end when the last shot is fired: I could see how the experiences lingered — whatever these were — and how easily they could be passed on to the next generation. For a small child to witness their parents’ fear — fear at a very deep level — is a haunting experience.

Fleck’s color photographs are haunting and poignant portraits of these men and women. The interviews were made at the same time that the sitters had their pictures taken, and, in all cases, in the subjects’ homes. This enabled some sitters to spontaneously provide their own props that were, in each case, a special part of the memory they were recounting. All the portraits were shot using daylight which was important to Fleck to ensure his subjects felt relaxed and not intimidated by the usual process of portraiture.

In the interviews Fleck let his subjects tell their stories without interruption, but he always asked his subjects the same two questions “What does war mean to you?”, and “What advice, if any, do you have for future generations to ensure this never happens again?”. The answers, unanimous in most cases, were that war has to be avoided at all costs, and to recognize and mistrust all self-serving leaders.

The Shadow of war

“Der Krieg ist in Wahrheit eine Krankheit, wo die Säfte, die zur Gesundheit und Erhaltung dienen, nur verwendet werden, um ein Fremdes, der Natur Ungemäßes, zu nähren.”

Johann Wolfgang von Goethe

Wenn Sie männlich sind, 95 Jahre alt und Deutscher, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben. Selbst mit über 75 Jahren werden Sie sich zumindest an Auswirkungen des Krieges erinnern, auch wenn Sie damals noch ein Kind waren. Wenn man als Deutscher aufwächst, kann man sich auch heute nicht der Erinnerung an diese schreckliche Zeit der Geschichte entziehen, in der über 70 Millionen Menschen getötet wurden. 

Wir alle kennen die Geschichten über das außergewöhnliche Leid, das die Deutschen während des Krieges verursacht haben. Der in New York lebende Fotograf Carsten Fleck war erstaunt, dass jedoch über das Leid, das die Deutschen erfahren haben, noch nicht berichtet wurde und dass gerade noch genug Zeit verbleibt, um davon zu erzählen. 2009 reiste er nach Deutschland, um Männer und Frauen im Alter von 75 und 95 Jahren zu fotografieren und zu interviewen: Soldaten, Gefangene, Flüchtlinge, Opfer der Verhältnisse oder ganz normale Menschen, die in den Krieg verwickelt waren, die zurücksahen und ihm ihre Geschichten erzählten.

Fast alle, die ich interviewt und fotografiert habe, lebten in Berlin. Zwei von ihnen lebten in Nürnberg. Ich habe sie hauptsächlich durch eine gemeinnützige Gesellschaft namens „Zeitzeugenbörse“, gefunden, die Menschen vermittelt, die den Krieg erlebt haben. Die Interviews und Fotografien entstanden von Dezember 2009 bis Ende Januar 2010.

Fleck wurde 1970 in Nürnberg geboren, einem Ort von besonderer Wichtigkeit innerhalb des Naziregimes. Nürnberg war der Ort, an dem Hitler seine gespenstischen Versammlungen abhielt. Die Stadt erlitt fürchterliche alliierte Bombenangriffe und nach Ende des Krieges wurden dort die Kriegsverbrecher-Prozesse abgehalten. Aufgewachsen bei Großeltern, die beide Weltkriege durchlebt hatten, mit einem Großvater, der Mitglied der Waffen-SS war, fühlt Fleck den Schatten des Krieges noch 25 Jahre nach dessen Ende. 

Er war ein wunderbarer Großvater, aber ich konnte sehen, dass es für ihn sehr schwer zu akzeptieren war, dass er für die falsche Sache gekämpft hatte, dass er die besten Jahre seines Lebens im Krieg und später als Kriegsgefangener verbringen musste. 

Der Schatten des Krieges war noch deutlicher bei meinen Eltern zu sehen, bei meinem Vater im Besonderen. Er sprach oft über die Bombardierungen und die Nahrungsknappheit. Diese Erlebnisse haben ihn zutiefst geprägt. Krieg endet nicht, wenn der letzte Schuss gefallen ist: Ich konnte sehen, wie die Erfahrungen – welcher Art sie auch waren – zurückbleiben und wie leicht sie der nächsten Generation weitergegeben werden. Für ein kleines Kind ist es ein einschneidendes Erlebnis, Zeuge der Angst seiner Eltern zu werden – einer Angst, die sehr tief sitzt.

Flecks Farbfotografien sind packende und rührende Porträts dieser Männer und Frauen. Interview und Fotografie wurden jeweils am selben Tag aufgenommen, und immer bei den Porträtierten zu Hause. Das ermöglichte es einigen, persönliche Gegenstände bereitzustellen, um einen bestimmten Teil ihrer Erinnerung zu unterstreichen. Alle Porträts wurden mit Tageslicht fotografiert. Das war Fleck wichtig, um eine gelöste und sichere Atmosphäre zu schaffen und die zu Porträtierenden nicht durch den Prozess der Porträtfotografie einzuschüchtern.

In den Interviews lässt Fleck seine Gesprächspartner ohne Unterbrechung erzählen. Er stellt ihnen immer die gleichen zwei Fragen: „Was bedeutet Krieg für Sie?“ und „Welchen Rat – wenn Sie einen haben – würden Sie zukünftigen Generationen geben, damit sich die Geschichte nicht wiederholt?“. Die Antwort war fast einstimmig, dass Krieg unter allen Umständen vermieden werden muss. Und wie wichtig es ist, selbstsüchtige Führer zu erkennen und ihnen nicht zu vertrauen.

 
 

Lothar Scholz (born 1928)

At sixteen Lothar Scholz enlisted in the Wehrmacht and fought on the Eastern Front. After the war he was forced to spy for the Russians, he escaped and was later captured and sentenced to fifteen years of hard labor in Siberia. For nine years his whole identity was nothing more than the number ÿ 763. He was forced to work twelve hours a day down a coal mine, with only two days off a year. He was one of the last prisoners of war released in 1955. In this photograph he is wearing his camp jacket with his number emblazoned on it. Lothar wrote two books about his experiences: “Der verratene Idealismus: Ein Junge Im Banne Des Nationalsozialismus” (The Betrayed Idealism: A Boy Fascinated With National Socialism) and “Im Namen von Marx-Engels-Lenin-Stalin” (In the Name of Marx-Engels-Lenin-Stalin) both are available in German.

 

Lothar Scholz (geb. 1928)

Mit sechzehn Jahren hat Lothar Scholz freiwillig zur Wehrmacht gemeldet und hat an der Ostfront gekämpft. Nach dem Krieg wurde er gezwungen für die Russen zu spionieren, denen er entkam. Später wurde er gefangen genommen und zu fünfzehn Jahre im Arbeitslager in Sibirien verurteilt. Neun Jahre seines Lebens war seine Identität nichts mehr als die Nummer ÿ-763.  Er wurde gezwungen 12 Stunden am Tag zu arbeiten und hatte zwei Urlaubstagen pro Jahr. Er war einer der letzten Kriegsgefangenen die  1955 freigelassen wurden. In diesem Bild trägt er seine Arbeitslager Jacke, auf der seine Nummer aufgenäht ist. Scholz hat zwei Bücher über seine Erlebnisse geschrieben: "Der verratene Idealismus: Ein Junge Im Banne Des Nationalsozialismus" und "Im Namen von Marx-Engels-Lenin-Stalin."

 
 

Saskia von Brockdorff (born 1937)

Saskia von Brockdorff’s parents were part of the Red Orchestra Resistance movement. When she was five her mother was arrested, tried and sentenced to death and later executed. Saskia talks about the difficulty of coming to terms with thinking her mother left her no goodbye letter and her feelings that she was unimportant in her mother’s life. At sixty seven Saskia discovered that her mother had written to her before she died after she discovered the letter at the Museum for German Resistance. In this photograph she is holding a portrait of her mother.

 

Saskia von Brockdorff (geb. 1937)

Saskia von Brockdorff‘s Eltern gehörten der Widerstandsbewegung „Die Rote Kapelle“ an. Als sie fünf Jahre alt war, wurde Ihre Mutter festgenommen, vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt, und anschließend hingerichtet.  Frau von Brockdorff spricht darüber wie schwer es ihr fiel, damit umzugehen, dass ihre Mutter keinen Abschiedsbrief für sie hinterlassen hatte, was dazu führte, dass sie annahm ihrer Mutter nicht wichtig gewesen zu sein. Als sie 67 Jahre alt war fand von Brockdorff heraus, das ihre Mutter ihr vor ihrem Tod eine Nachricht geschrieben hatte. Den Brief hat sie in der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ gefunden. Auf diesem Bild hält sie ein Porträt ihrer Mutter.

 
 

Wolfgang Hecht (born 1937)

Wolfgang Hecht talks about the impact war has on young people. When he was eight he decided he didn’t ever want to grow up since all this meant to him was he would inevitability become a soldier and either be killed like his father, or wounded, or he would suffer as a prisoner of war.

 

Wolfgang Hecht (geb. 1937)

Wolfgang Hecht spricht über die Auswirkungen, die der Krieg auf die Jugend hat. Als er acht Jahre alt war, entschied er sich nicht erwachsen zu werden, weil das für ihn bedeutete, dass er gezwungen werden würde Soldat zu werden und entweder ermordet werden würde wie sein Vater, verwundet wird, oder als Kriegsgefangener leidet.

 
 

Elisabeth Gerhardt (born 1934)

Elisabeth Gerhard was born in a small village called “Liebling” which is located in a region called “The Banat” an area which is today part of Romania. This had been a desolate area where Germans had settled and reclaimed the land in the eighteenth century. Elisabeth talks about her experiences before, during and after the war. In 1989 her family paid the Romanian government so they could leave and move back to Germany.

 

Elisabeth Gerhardt (geb. 1934)

Elisabeth Gerhard wurde in der Kleinstadt Liebling, im Banat das heute zu Rumänien gehört, geboren. Es war ein verlassenes Gebiet, auf dem sich Deutsche im 18 Jahrhundert niederließen und es urbar machten. Im Jahr 1989 hat ihre Familie der rumänische Regierung eine Ablösung bezahlt, um das Land zu verlassen zu dürfen und nach Deutschland zurückzukehren.

 
 

Dr. Hubert Bjarsch (born 1935)

Hubert Bjarsch was a child when the war began. He describes the “Miracle of Naumburg” when the inner city of Nauenbug was spared by the commander of an American bomber fleet because the commander was originally from a village close by Naumburg, and had gone to school in the city and later emigrated to the United States in the 1920’s. Hubert wrote two books about his experiences: “Die Katastrophe meines Jahrhunderts” (The Cathastrophy Of My Century) and “Ein Überlebender unverschämt” (A Survivor Impertinent) both are available in German.

 

Dr. Hubert Bjarsch (geb. 1935)

Hubert Bjarsch war noch ein Kind als der Krieg ausbrach. Er beschreibt das Wunder von Naumburg, bei dem die Innenstadt dank des befehlshabenden Offiziers von einer amerikanischen Bomberflotte verschont wurde. Dieser stammte ursprünglich aus einem Dorf bei Naumburg, war in der Stadt zur Schule gegangen und in den 20er Jahren in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Herr Barsch hat zwei Bücher über seine Erfahrungen geschrieben: „Die Katastrophe meines Jahrhunderts” und „Ein Überlebender unverschämt.” 

 
 

Sonja Schröther-Hacker (born 1932)

Sonja Schröther-Hacker talks about her fears for her parents who were involved in plans to overthrow Hitler. She describes her mother confiding in her as a child of ten and impressing on her that if anybody knew about their deception then she would never see her parents again. She talks about neighbors committing suicide just before the Russians arrived and the joy seeing her friends, the Red Army arrive.

 

Sonja Schröther-Hacker (geb. 1932)

Sonja Schröther-Hacker spricht über die Angst, die sie um ihre Eltern hatte, welche den Umsturz Hitlers mit geplant hatten. Sie erzählt, wie ihre Mutter sich ihr anvertraut hat als sie ein zehnjähriges Kind war und ihr verdeutlichte daß wenn irgendjemand über ihre wahren Absichten wüsste, sie ihre Eltern nie wieder sehen würde. Sie spricht auch darüber, wie Nachbarn sich umbrachten kurz bevor die Russen kamen und wie glückselig sie war als ihre Freunde, die Rote Arme einmarschiert ist. 

 
 

Hans Wollin (born 1930)

Hans Wollin was taken from his home by the Russians under the pretense that they wanted him to paint signs for them. He was imprisoned and accused of being part of the “Werwolf” underground organization. When he refused to sign a guilty plea they threatened to pick up his mother and to do to her what they had done to him. He signed and got a fifteen year sentence of hard labour in a Siberian prison camp. Hans wrote a book about his experiences: “Es begann in Saalow: Tot gesagt Und Doch Heimgekehrt” (It Started In Saalow: Assumed To Be Dead And Still Returned) which is available in German.

 

Hans Wollin (geb. 1930)

Hans Wollin wurde von zu Hause unter dem Vorwand abgeholt, er solle Schilder für die Russen malen.  Er wurde gefangen genommen und bezichtigt der Werwolf Untergrundorganisation anzugehören. Als er sich weigerte das Geständnis zu unterschreiben, drohten sie ihm seine Mutter gefangen zu nehmen und ihr das Gleiche anzutun wie ihm. Er unterschrieb und wurde zu fünfzehn Jahre in einem Arbeitslager in Sibirien verurteilt. Wollin schrieb ein Buch über seine Erlebnisse: „Es begann in Saalow: Tot gesagt Und Doch Heimgekehrt.“

 
 

Hildegard Herold (born 1932)

Hildegard Herold was born in Marienburg in an area that is now in Poland. She fled her home town and talks about the day they had to leave their home when her father threw the framed picture they had of Hitler on the floor and said, “You took our home!”. They ended up wandering around the country without food or shelter for days in the middle of winter and only survived the ordeal by eating horse flesh hacked from the carcasses of dead horses they found lying on the streets.

 

Hildegard Herold (geb. 1932)

Hildegard Herold wurde in Marienburg, was heute zu Polen gehört, geboren. Sie ist aus ihrer Heimatstadt geflohen, und spricht über den Tag, an dem sie ihr Hause verlassen musste und ihr Vater das gerahmte Bild von Hitler das sie besaßen mit den Worten „Du hast uns unser zu Hause genommen!“ auf den Boden schmiss. Mitten im Winter irrten sie tagelang ohne Nahrung und Dach überm Kopf umher. Sie überlebten diese Tortur nur, weil sie Pferdefleisch das sie von Kadavern die sie auf den Strassen fanden los schnitten und aßen.

 
 

Johanna Penski (born 1927)

Johanna Penski was born in Pomerania. She talks about her first contact with war when she was in Hitler Youth and sung to wounded soldiers in military hospitals while they lay moaning and crying. She joined up with her family in Potsdam and they all survived the heavy bombing raid on the city. After the war the entire family traveled home on foot during which she narrowly escaped being raped by Russian soldiers. Their home was now in Poland so in 1948 they were all forced to leave and sent back to Germany in cattle cars. In the photograph she is holding a newspaper with the headline “Successful Defense and Attacks” dated February 26,1945, two and a half months before the end of the war.

 

Johanna Penski (geb. 1927)

Johanna Penski wurde in Pommern geboren. Sie berichtet über ihre ersten Erfahrungen mit dem Krieg als sie in der Hitlerjugend war und für verwundete Soldaten in Lazaretten gesungen hat, während diese weinten und stöhnten. In Potsdam hat sie sich mit ihrer Familie getroffen und alle überlebten den schweren Bombenangriff auf die Stadt. Nach dem Krieg ist die gesamte Familie zu Fuß nach Hause zurückgekehrt, wobei sie knapp einer Vergewaltigung russischer Soldaten entkam. Ihre Heimatstadt nun ein Teil von Polen, deshalb wurden sie 1948 alle gezwungen das Land zu verlassen und in Viehwagen nach Deutschland zurückgeschickt. Auf dem Bild hält sie eine Zeitung mit der Schlagzeile „Erfolgreiche Abwehr und Angriffskämpfe“ in ihren Händen, datiert 26. Februar 1945, zwei Monate bevor der Krieg endete.

 
 

Walter Ruge (born 1915)

Walter Ruge was a communist hiding from the Nazis and managed to emigrate to Moscow. On June 22 1941 he heard the BBC broadcast that Germany had declared war against the Soviet Union. He went into the city of Moscow and bought groceries and supplies, but no one else knew about the announcement. When he got to the Kursker railway station the official loudspeakers were turned on and the Russian prime minister gave a speech that ended with the famous sentence “Our cause is righteous. We will win.”

 

Walter Ruge (geb. 1915)

Walter Ruge war ein Kommunist, der sich vor den Nazis versteckte und es schaffte nach Moskau auszuwandern. Am 22. Juni 1941 hörte er in einer Sendung des BBC, dass Deutschland der Sovietunion den Krieg erklärt hatte. Er ging nach Moskau und deckte sich mit Lebensmitteln und Proviant ein. Niemand sonst wusste von der Meldung. Als er zum Kursker Bahnhof kam, wurden die offiziellen Lautsprecher eingeschaltet und der russische Ministerpräsident gab eine Rede, die mit dem berühmten Satz „Unsere Sache ist gerecht, wir werden siegen!“ endete.

 
 

Eleonore Eckmann (born 1919)

Eleonore Eckmann’s father, although Jewish was a passionate German Nationalist. He had signed up for the First World War voluntarily and was awarded the Iron Cross for bravery. He voted for Hitler in 1933 based on the belief that Hitler would help Germany. Eleonore’s parents got divorced, her father lost his job because he was a Jew and was only allowed to live in boarding houses with other Jewish people. One day he was ordered to list everything he owned which meant he would be picked up the next day and sent to a concentration camp. He tried to commit suicide, but pointed the gun the wrong way, so he survived but lost one of his eyes.

 

Eleonore Eckmann (geb. 1919)

Eleonore Eckmann‘s Vater war Jude und zugleich leidenschaftlicher Deutscher Patriot. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig und wurde mit dem Eisernen Kreuz für Tapferkeit ausgezeichnet. Er hat 1933 seine Stimme für Hitler abgegeben,im Festen Glauben daran dass Hitler Deutschland helfen würde. Eckmanns Eltern ließen sich scheiden, ihr Vater wurde entlassen, weil er Jude war und durfte nur in jüdischen Pensionen oder mit anderen Juden wohnen. Eines Tages kam der Befehl, dass er eine Liste mit seinem Hab und Gut anfertigen sollte, was bedeutete, dass er am nächsten Tag abgeholt und in ein Konzentrationslager gebracht werden würde. Er versuchte sich umzubringen, aber schoss sich nur ein Auge aus und überlebte. 

 
 

Dietrich Baerwald (born 1924)

Dietrich was born in Pommerania and enlisted in the German Navy. After basic training he was on a ship clearing mines in the Baltic Sea. Since he was a candidate to become a reserve officer he left the ship one night to attend a training course. The same night he was gone, the ship hit a mine and sank with all sixteen men onboard and it was just assumed Dietrich was dead too. In the photograph Dietrich is holding his pay book: the handwriting reads, “Body not found.”

 

Dietrich Baerwald (geb. 1924)

Dietrich Baerwald wurde in Pommern geboren und schrieb sich bei der deutschen Kriegsmarine ein. Nach der Ausbildung wurde er für die Küstenschutz Flottille eingesetzt und hat an der Ostseeküste Minen geräumt. Da er Reserveoffiziersanwärter war verließ sein Schiff eines Abends um an einer Schulung teilzunehmen. In derselben Nacht lief dieses Boot auf eine Mine und ging mit 16 Mann unter. Da Baerwald noch in der Schiffstammliste verzeichnet war, wurde er für tot erklärt mit dem Hinweis „Gefallen für Großdeutschland“. Im Bild hält Baerwald sein Soldbuch, auf dem handgeschrieben steht: „Leiche nicht gefunden.“

 
 

Renate Timme (born 1936)

Renate Timme grew up in Berlin. One day a neighbor came to see her mother and showed her a beautiful plate that was part of a set of china she owned. The neighbor tells her mother that her husband had bought her a new set of china for their upcoming wedding anniversary and that she would like to give her mother the old set as a present. Her mother protests to begin with, but is later talked into taking the entire set. A few days later the neighbor and her husband are both dead. They had found out that they were about to be sent to a concentration camp and had both committed suicide.

 

Renate Timme (geb. 1936)

Renate Timme wuchs in Berlin auf. Eines Tages bekam ihre Mutter Besuch von einer Nachbarin, die einen Teller der Teil eines schönen Services das ihr gehörte mitbrachte. Die Nachbarin erzählte ihrer Mutter, dass ihr Mann ihr ein neues Set an ihrem bevorstehenden Hochzeitstag kaufen würde, und dass sie ihrer Mutter das alte Service gerne schenken möchte. Timme‘s Mutter weigerte sich zunächst, aber wurde letztendlich doch dazu überredet das ganze Set anzunehmen. Ein paar Tage später waren die Nachbarin und ihr Ehemann tot. Sie hatten erfahren, dass sie in Kürze in ein Konzentrationslager abtransportiert werden würden und hatten sich das Leben genommen.

 
 

Dr. Klaus Riemer (born 1931)

Klaus Riemer’s worst experience of the war was at the railway station in Linz/Austria when it was bombed. He was nearby when the bombs hit and in the station was a train full of horses which were thrown out of the cars from the explosions and were then thrashing around wounded and terrified with their insides flung about on the twisted rails. As they fell to the ground Klaus remembers looking into the eyes of these innocent dying creatures and says that on this day he lost his belief in God since he was not able to reconcile a God who would not have prevented something like this from happening.

 

Dr. Klaus Riemer (geb. 1931)

Als der Bahnhof in Linz bombardiert wurde hatte Klaus Riemer sein schlimmstes Kriegserlebnis. Er war in der nähe als die Bomben einschlugen. Im Bahnhof war ein Zug voller Pferde die durch die Detonation aus ihren Wagen herausgeschleudert  wurden, dann verwundet und in Todesangst über den Bahnhof rasten und sich an den zerborstenen schienen die Eingeweide herausrissen. Riemer erinnert sich daran wie er in die Augen dieser sterbenden unschuldigen Tiere blickte. An diesem Tag verlor er den Glauben an Gott, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass ein Gott so etwas Schreckliches zulassen würde. 

 
 

Elisabeth Baewer (born 1930)

Because of the intense bombing raids in Berlin, Elisabeth Baewer was sent to stay with her grandparents in Silesia. After the war she made her way back to Berlin traveling on a coal train with her sister. Two Russian soldiers who were part of the guard on the train placed themselves right next to the girls which was a blessing since they gave them food and held off other Russian soldiers from trying to rape them.

 

Elisabeth Baewer (geb. 1930)

Elisabeth Baewer wurde wegen der starken Bombenangriffe zu ihren Grosseltern nach Schlesien geschickt. Nach dem Krieg reiste sie mit ihrer Schwester auf einem Kohlenzug zurück nach Berlin. Zwei russische Soldaten, die Teil der Zugbegleiter waren, hatten sich zum Glück direkt neben die Mädchen gesetzt. Sie gaben ihnen zu Essen und hielten andere russische Soldaten davon ab, zu versuchen sie zu vergewaltigen. 

 
 

Wolf Rothe (born 1923)

Wolf Rothe was drafted and taken to the barracks by his mother. He now thinks how very thankful he is she did this because otherwise he would have tried to escape, and no doubt he would have been caught and killed. Wolf ended up at the Eastern Front and was ordered to storm and occupy an artillery position up on a hill. It was here Wolf was badly wounded and lost one arm.

 

Wolf Rothe (geb. 1923)

Wolf Rothe wurde eingezogen und von seiner Mutter zur Kaserne gebracht. Heute ist er seiner Mutter dafür sehr dankbar, da er ansonsten versucht hätte zu fliehen, und er zweifellos gefangen und getötet worden wäre. Rothe fand sich an der Ostfront wieder und erhielt den Befehl eine Feuerstellung auf einem Berg zu stürmen und zu besetzen. Hier wurde er schwerverwundet und verlor einen Arm.

 
 

Gerda Römer (born 1922)

Gerda Römer talks about the “Crystal Night” in Berlin and how that it affected young people growing up in those times. The blackout every night meant there were no bars or cafes open at night and no dance music could be played. Gerda talks about the limited possibilities people have under a dictatorship. She also talks about how she prevented getting raped by Russian soldiers by pretending to have a limp and looking cross-eyed.

 

Gerda Römer (geb. 1922)

Gerda Römer spricht über die „Reichskristallnacht“ in Berlin und wie es die Jugend beeinflusst in solch einer Zeit aufzuwachsen. Die allabendliche Verdunkelung bedeutete, dass weder Bars noch Cafes geöffnet waren und auch keine Tanzmusik gespielt werden durfte. Römer spricht darüber, welch eingeschränkte Möglichkeiten Menschen die in einer Diktatur leben haben. Sie berichtet auch davon, wie sie Vergewaltigungen durch russische Soldaten dadurch entkam, daß sie vortäuschte zu hinken und zu schielen. 

 
 

Dr. Hans-Karl Behrend (born 1929)

Hans-Karl Behrend was drafted to the home guard in 1944 when he was fifteen. He suffered a concussion in a Russian air raid and was sent home but many of his friends about the same age as him were to die in action. He talks about his feelings about the betrayal of Hitler’s suicide while he and his friends were supposed to defend the nation — the Fuehrer and Fatherland — until the end. On the 24th of April in 1944 he witnessed the Red Army marching into Berlin.

 

Dr. Hans-Karl Behrend (geb. 1929)

Hans-Karl Behrend wurde 1944 zum Volkssturm eingezogen als er 15 Jahre alt war. Er erlitt eine Gehirnerschütterung bei einem russischen Luftangriff und wurde nach Hause geschickt, aber viele seiner Kameraden gleichen Alters starben im Gefecht. Er spricht darüber, wie betrogen er sich durch Hitlers Selbstmord gefühlt hat, während er und seine Kameraden Volk, Führer und Vaterland bis zum Schluss verteidigen sollten. Am 24. April 1944 sah er die Rote Armee in Berlin einmarschieren. 

 
 

Oberstudienrat Anita Kiewning (born 1935)

Anita Kiewning experienced the air raids in Berlin when she was a child. She was evacuated to Poland and after the war returned with her mother to Berlin. The level of destruction there was so accute that her mother didn’t recognize the city any more even though she had grown up there. They picked their way through the rubble looking for their former home and to see if their apartment building was still standing.

 

Oberstudienrat Anita Kiewning (geb. 1935)

Anita Kiewning erlebte die Luftangriffe in Berlin als sie noch ein Kind war. Sie wurde nach Polen evakuiert und kehrte nach dem Krieg mit ihrer Mutter nach Berlin zurück. Die Zerstörung war so groß, dass ihre Mutter die Stadt nicht wiedererkannte, obwohl sie dort aufgewachsen war. Sie machten sich auf den Weg durch die Trümmerberge um ihre alte Wohnung zu finden und zu sehen ob ihr Wohnhaus noch steht.

 
 

Horst Wenzel (born 1920)

Horst Wenzel was a typist working in a bunker on the Enigma encoding machine for the Army High Command 15 who were responsible for the area between Calais to Normandy at the Rue de Marne in France. Here he talks about the German’s growing awareness that the Allied invasion would happen in 1944. He describes how German intelligence cracked the code the BBC would broadcast so the French resistance would know the landing was imminent. Horst was instrumental in a tele-typewriter conversation between the commander of the western Front and Hitler. This commander was later involved in the assassination attempt on Hitler.

 

Horst Wenzel (geb. 1920)

Horst Wenzel war eine Schreibkraft und arbeitete in einem Bunker an der Enigma Verschlüsselungsmaschine für das Oberkommando 15 des Militärs, welches für das Gebiet von Calais bis zur Normandie bei der Rue de Marne in Frankreich zuständig war. Er spricht darüber, wie sich die Deutschen langsam bewusst wurden, dass die Alliierten 1944 versuchen würden zu landen. Er beschreibt, wie der deutsche Geheimdienst den Geheimcode entschlüsselte, den die BBC benutzte um die französische Widerstandsbewegung zu informieren, dass die Landung unmittelbar bevorstand. Wenzel vermittelte per Fernschreiber eine Unterhaltung zwischen Hitler und dem Kommandanten der Westfront. Dieser Kommandant war später an dem Attentat auf Hitler beteiligt. 

 
 

Klaus Schwerk (born 1929)

Klaus Schwerk describes growing up in the small city of Bauzen during the Nazi regime. He talks about how there was no reason to believe anything other than what they were told and that the essential question, “does it all make sense?” just wasn’t ever raised. In the photograph he is holding up his war diary which he started in February 1945. It reads, “I’m writing this diary because I assume that it will one day have some historic meaning after the war ends and so we will be able to remind ourselves of these days when we had to leave our beloved hometown maybe forever...”

 

Klaus Schwerk (geb. 1929)

Klaus Schwerk erzählt davon, wie es war während des Nazi Zeit in der Kleinstadt Bauzen aufzuwachsen. Er spricht darüber, wie selbstverständlich es damals war alles zu glauben, was ihnen gesagt wurde und dass die wichtige Frage „macht das alles Sinn?“ nie gestellt wurde. Auf dem Bild hält er sein Kriegstagebuch, dass er im Februar 1945 angefangen hatte zu schreiben. Dort steht: „Ich schreibe dieses Tagebuch, weil ich annehme, dass es eines Tages, nachdem der Krieg vorbei ist, eine historische Bedeutung hat, und wir uns an die Tage erinnern, an denen wir unsere geliebten Heimatstädte verlassen mussten, vielleicht für immer...“

 
 

Liselotte Kubitza (born 1933)

Liselotte Kubitza experienced the war as a child and talks about having to run down the stairs from their 4th floor apartment during bombing raids in time to find refuge in the bomb shelter in the basement. She talks about the constant fear they had of the possibility that the basement ceiling might collapse and the difficulties of dealing with the death of other children who she played or went to school with. At one point during the war she spent four whole weeks in the basement, sitting in the dark almost starving to death.

 

Liselotte Kubitza (geb. 1933)

Liselotte Kubitza erlebte den Krieg als Kind und erzählt davon, wie sie bei Bombenangriffen schnell die Treppen vom ihrem Apartment im 4. Stock in den Keller runtereilen musste, um rechtzeitig Schutz im Luftschutzkeller zu finden. Kubitza spricht über die ständige Angst die sie davor hatten, dass die Kellerdecke einbrechen könnte und wie schwer es war, mit dem Tod von Schul- und Spielkameraden umzugehen. Es gab eine Zeit im Krieg, in der sie ganze vier Wochen im Dunkeln im Keller verbrachte, und fast verhungerte. 

 
 

Günter Krause (born 1926)

Günter Krause was drafted into the German Wehrmacht. He was sent to the Lomscha in Poland and his division was encircled by the Red Army. He deserted and joined forces with a fellow soldier. At the beach of Kranz they found a makeshift raft and set off across the sea using the only available escape route. Many other soldiers jumped onto the raft and they were forced to push them back into the water to prevent the raft from sinking. They were later saved by a German Naval ship.

 

Günter Krause (geb. 1926)

Günter Krause wurde von der deutschen Wehrmacht eingezogen. Er wurde nach Lomscha in Polen versandt, wo seine Einheit von der Roten Armee eingekesselt wurde. Er desertierte und schloss sich mit einem Kriegskamerad zusammen. Am Strand von Kranz fanden sie ein provisorisches Floss und machten sich über das Meer davon, was die einzige verbleibende Fluchtroute war. Viele andere Soldaten versuchten aufs Floss zu klettern. Krause und sein Kamerad waren gezwungen, sie ins Wasser zurückzuschubsen, um das Floss vorm untergehen zu bewahren. Sie wurden später von einem Schiff der deutschen Kriegsmarine gerettet.

“The Shadow of War” is dedicated to my grandparents Albert and Helene Erbse, who were born in 1909 and lived through both world wars.

Thank you for all your love and support!

May the bad experiences you and the people in this project had, help all future generations not to make the same mistakes again.

„Im Schatten des Krieges” ist meinen Großeltern Albert und Helene Erbse gewidmet, die 1909 geboren wurden und beide Weltkriege erlebt haben.

Danke für eure Liebe und eure Unterstützung!

Mögen die schlimmen Erfahrungen, die ihr und die Menschen in diesem Projekt  durchlebt haben, allen weiteren Generationen helfen, nicht die gleichen Fehler zu machen.